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11.9.2001

Freitag, den 11. September 2009

9/11 , 11. September 2001: Angriff auf die westliche Welt

Tomasso und Maria Scialetto: Ausbruch des Vesuv (16.Dezember 1631)

Dienstag, den 16. Dezember 2008

Maria, Maria! Wo bist du? Geht es Dir gut? So antworte mir doch!
Seit Stunden habe ich sie, meine geliebte Maria, nicht mehr gesehen. Sie scheint wie vom Erdboden verschluckt. Seit das Feuer über uns gekommen ist, ist sie verschwunden. Heute hat sich das Tor zur Hölle geöffnet, um uns alle zu sich zu holen. Kein Gebet, kein Flehen und Bitten hat geholfen, zu schlimm sind unsere Sünden.
Schwarz, alles schwarz, ich kann kaum noch atmen. Es ist so heiß und schwarz und meine Maria scheint in die Hölle hinabgestiegen zu sein. Dabei war sie mir doch eine so gute Frau, nur auf die Kinder haben wir bisher vergebens gewartet. Soll dies nun die Strafe für unsere Kinderlosigkeit sein? Bitte nicht!
Maria, Maria! So antworte doch!
Da, ganz still – habe ich nicht etwas gehört. Da war es wieder, ganz leise und dumpf. Von da drüben muss dieses Geräusch kommen. Es hört sich an wie ein weinendes Kind.
Wer da? Wer ist da? Ganz ruhig, ich komme und helfe Dir. Nur einen Moment noch. Die Steine hier liegen im Weg.
Der Berg hat Steine zum Schmelzen gebracht und andere bis hierher in unser Dorf geschleudert. Jetzt versperren mir diese riesigen Brocken den Weg zum Schuppen oder eher gesagt zu dem, was bis gestern ein Schuppen gewesen ist. Da, ich sehe etwas. Eine rote Bluse, genau in der Farbe, die auch Maria heute getragen hat.
Maria, bist du es? Sag doch etwas! Gleich bin ich bei Dir!

Tomasso…
Ein Wunder, ein wahres Wunder! Maria, meine Maria lebt. Sie lebt! Hat sich nur verkrochen, nachdem die Steinbrocken durch die Luft geflogen kamen. Oh meine liebe Maria!

Eine Szene wie die obige ist nicht völlig an den Haaren herbeigezogen, denn im Mittelalter kam die Vorstellung auf, dass der Vesuv durch den Ausstoß von Schwefel und kleineren Ausbrüchen der direkte Eingang zur Hölle sei. Auf eben dieser Sichtweise beruht die kleine Geschichte rund um Tomasso und Maria.
Am 16.Dezember 1631 brach der Vesuv aus und vernichtete fast alle Ortschaften an seinem Fuß. Rund 4000 Opfer sind zu beklagen. Insgesamt flüchten ca. 40.000 Menschen aus dem betroffenen Gebiet nach Neapel. Der Ausbruch dauert bis zum 18. Dezember 1631, erst dann kommt der Vulkan wieder zur Ruhe, der Ascheregen hat ein Ende und die Lavaströme erkalten allmählich.
Nach dem Ausbruch war der Vulkankegel etwa 100 Meter niedriger als zuvor und der Durchmesser des Kraters war 3000 Meter größer als vor der Eruption.
Dieser Ausbruch des Vesuvs war der größte seit der Verschüttung Pompejis im Jahr 79 n.Chr. und sollte dies auch vorerst bleiben.
Seit der Eruption aus dem Jahr 1631 ist der Heilige San Gennaro dafür zuständig, die Bevölkerung am Fuße des Vesuvs vor erneuten Ausbrüchen zu schützen. Dieser Tatbestand ist auf eine Prozession vom 17. Dezember 1631 zurückzuführen, als die Reliquien des Heiligen San Gennaro erstmals um Schutz angefleht wurden. Angeblich haben sich an dieser Prozession 100.000 Personen beteiligt.
Vor allem Unheil konnte der Heilige die Region nicht bewahren, denn auch in späteren Jahren kam es immer wieder zu Erruptionen
Die heutige Situation des italienischen Vulkans wird sehr unterschiedlich beurteilt, für einige Forscher handelt es sich um den gefährlichsten Vulkan Europas, der in den nächsten Jahren durchaus erneut ausbrechen könnte, für andere Geologen scheint es zur Zeit eine Ruhephase zu geben, in der keine akute Gefahr vom feuerspuckenden Berg ausgeht.

Quintus Julius Pecunius: Brand Roms (18. Juli 64)

Freitag, den 18. Juli 2008

Was riecht denn so seltsam? Hat Rufus die Kohlebecken nicht ordentlich abgedeckt bevor er sich zur Ruhe begeben hat? Dieser Hund, wenn ich hier nicht alles selber mache, wird dieses Haus untergehen. Heutzutage ist auf das personal einfach kein Verlass mehr!
Morgen steht mir ein anstrengender Tag im Senat bevor und jetzt geht meine kostbare Nachtruhe dahin, weil ich die Kohlebecken kontrollieren muss.
Rufus! Wo steckt er nur, gewöhnlich hört er aufs Wort. Rufus! Vielleicht hat er selbst gemerkt, dass er am Abend einen Fehler gemacht hat und befindet sich schon auf einem Rundgang durch das Haus.
Aber Moment, der Geruch wird immer stärker und was soll dieser Lärm? Kommt denn diese Stadt nie zur Ruhe. Sobald die Sitzung im Senat morgen beendet ist, werde ich Claudia aufs Land folgen, sie hatte Recht damit, die Sommermonate auf dem Land zu verbringen. Morgen früh soll sich Rufus gleich mit den anderen Sklaven um die Reisevorbereitungen kümmern.
Aber nun reicht es wirklich! Rufus, sorg für Ruhe da draußen – es ist mitten in der Nacht!
Nichts, keine Reaktion, da muss ich nun selbst nach dem rechten sehen. Was hat das Volk nur heute wieder aufgebracht, es ist auch nichts recht, was der Senat tut, immer müssen wir Senatoren damit rechnen vom Pöbel belästigt zu werden, aber heute treiben sie es gar zu wild. Rufus! Na warte, der kann was erleben, wenn ich ihn in die Finger bekomme.
Hm, mir scheint als ob der Geruch noch stärker geworden ist und dort, durch die Ritzen des Fensterladens, da ist ein unruhiges Licht zu sehen, rötlich oder vielleicht gelblich, es knackt und knistert. - Feuer! Feuer!
Rufus! Es brennt!
Wasser, ich brauche Wasser! Alle aufwachen, es brennt! Wir müssen retten was zu retten ist – das schöne Haus! Beim Jupiter!

Der Brand von Rom im Jahr 64

Während der Regentschaft Neros kam es vom 18. Juli bis zum 26. Juli 64 zum so genannten Großen Brand von Rom. Dabei soll laut Tacitus fast die ganze Stadt zerstört worden sein, lediglich vier Stadtbezirke seinen unbeschädigt gewesen, während 14 Bezirke vollständig zerstört worden seien und weitere sieben Bezirke große Schäden zu vermelden gehabt hätten.
Im Großen Brand von Rom wurden unzählige Kunst- und Kulturschätze vernichtet, zahllose Menschen kamen zu Tode, während viele Überlebende zu Obdachlosen wurden.
Ausgebrochen war der Brand bei sehr trockener und windiger Witterung in der Umgebung des Circus Maximus, wo in einigen Buden brennbare Waren gelagert worden waren. Schon der kleinste Funke hatte bei diesen Witterungsbedingungen ausgereicht, um einen derartig verheerenden Brand auszulösen, der sich, durch den Wind vorangetrieben, rasend schnell ausbreiten konnte.
Unter den Bewohnern Roms brach Panik aus, viele verließen fluchtartig ihre Wohnungen und Häuser und sorgten mit ihrem überstürzten und unkoordinierten Aufbruch für verstopfte Straßen, in denen bald kaum noch ein Durchkommen war. Auf diese Weise wurden die Löscharbeiten erheblich beeinträchtigt. Maßnahmen wie Gegenbrände und Brandschneisen zeigten zunächst kaum Erfolg, auf Grund der chaotischen Situation in Rom kam schon bald das Gerücht auf, Nero lasse ganz gezielt Teile der Stadt abbrennen. Erst am sechsten Tag gelang es dem Brand Einhalt zu gebieten, doch schon bald stellte sich heraus, dass das Feuer erneut ausgebrochen war. Diese Tatsache bestärkte die Gerüchte, die sich um Nero rankten. Immer wieder wurde vermutet, Nero habe für den Brand gesorgt, um eine neue Stadt errichten zu können, der er seinen Namen geben wolle, um auf diese Weise unsterblich zu werden.
Eindeutig zu belegen ist die von zahlreichen römischen Geschichtsschreibern vertretene These der Brandstiftung nicht, doch schlagkräftige Gegenbeweise zu dieser Vermutung konnten auch nicht vorgebracht werden, sodass bis heute unklar ist, wie es zu diesem verheerenden Brand gekommen ist.
Nero selbst lenkte geschickt von seiner Person ab und fand in den Christen der Stadt Rom einen geeigneten Sündenbock. Es setze eine reglerechte Hatz auf die Anhänger des noch recht jungen Glaubens ein. Gefangengenommene Christen wurden auf das Grausamste hingerichtet.
Um den kostenintensiven Wiederaufbau Roms zu finanzieren, begann Nero damit, Spenden von Privatleuten einzufordern und Provinzen auszuplündern.
Nicht zuletzt wegen der Ereignisse, die im Zusammenhang mit dem Brand von Rom stehen, wird die Regentschaft Kaiser Neros als Schreckensherrschaft bezeichnet.

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