Scrooge McDuck (Onkel Dagobert): Geburt von Carl Barks (27. März 1901)

27. März 2008

Quack. Quack. Was ist den das für ein hässliches Kind?
Was der kleine Kerl seine Eltern wohl kosten wird? Essen, Trinken, eine Ausbildung – bestimmt dauernd neue Kleider, dabei kann man einen Zylinder, Gamaschen und einen Gehrock auch mal ein paar Jahrzehnte auftragen. Das erste Auftreten von Scrooge McDuch / Onkel Bagobert in der Geschichte Christmas on Bear MountainAber die Jugend von heute will das ja immer anders. Genau wie mein nichtsnutziger Neffe, der dauernd einen neuen Matrosenanzug braucht. Quack. Und die Kleinen: Dauernd neue Ausflüge mit dem Fähnlein Fieselschweif. Aber herzig sind sie ja schon. Quack.
Trotzdem: Kinder bringen ihre Eltern immer wieder an den Bettelstab.
Und mich soll er später mal zeichnen und mein Leben als reichster Mann der Welt niederschreiben?
Na mal schauen, was ich ihm überhaupt erzählen werde. Vielleicht die Geschichte, als ich Donald und die Kleinen an Weihnachten zu mir in meine Berghütte in das Bärengebirge eingeladen habe. Oder die Geschichte, als wir dem fliegenden Holländer nachgejagt sind. Quack. Quack. Ja, das war ein Abenteuer!
Aber eine große Ente wie ich braucht schon einen Biographen.
Außerdem wird er als Anfänger im Verlag bestimmt nicht soviel Geld dafür nehmen, wie ein anderer. Bevor ich noch meinen letzten Zehner verliere. Quack.
Warten wir einmal ab, wie er sich entwickelt.
Jetzt nehme ich erst einmal ein Bad in meinem Geld. Ich freue mich schon darauf, wie ein Seehund hineinzuspringen.

Am 27. März 1901 wurde Carl Barks geboren, der sich, von kleinen Anfängen, zu einem der bekanntesten und wichtigsten Künstler unseres Jahrhunderts entwickelte.
Bis heute ist der Erfinder so bekannter Comicfiguren wie Dagobert Duck (Scrooge McDuck), der Panzerknacker (Beagle Boys) und Gundel Gaukeley (Magica De Spell), Inspiration und Vorbild für die wichtigsten Zeichner von Entencomics in unserer Zeit, wie Don Rosa, Romano Scarpa oder Vicar.
Der geniale Comicautor wurde in ärmlichen Verhältnissen geboren und musste nach dem Tod seiner Mutter 1916 die Schule abbrechen und auf dem Bauernhof seines Vaters arbeiten.
Nur schwer konnte er so seiner Leidenschaft für das Zeichnen nachgehen.
Einen ersten Versuch als Zeichner eine Anstellung zu bekommen, unternahm er im Alter von 18 Jahren, als er nach San Francisco zog, allerdings ohne Erfolg. Nachdem auch der Familienhof in Folge einer Dürreperiode nicht mehr gehalten werden konnte, musste Barks, der inzwischen in erster Ehe mit Pearl Turner verheiratet war, als Aushilfsarbeiter in einer Eisenbahn-Werkstatt anheuern.
In dieser Zeit gelang es ihm aber auch, erste Comiczeichnungen und Karikaturen an das politische Satiremagazin Calgary-Eye-Opener zu verkaufen.
In der Redaktion des Blattes lernte er seine zweite Ehefrau Clara Balken kennen, die er, nachdem er sich 1930 von Pearl hatte scheiden lassen, 1938 heiratete.
Der wichtigste Sprung in seiner Karriere gelang ihm 1935, als er eine Anstellung bei Walt Disney fand, wo er zunächst als Inbetweener für Kurzfilme mitwirkte.
1942 trat er eine neue Anstellung beim Verlag Western Publishing an, dem Herausgeber von Disney Comics in Amerika. Hier wurde er sofort zum Zeichner von Entengeschichten und gab sein Debüt mit den Zeichnung zur Geschichte The Victory Garden, einem 10-Seiter, der 1943 veröffentlicht wurde (heute z.B. in Band 1 der „Carls Barks Library“ zu finden).
1947 erfand Barks Dagobert Duck, der seinen ersten Auftritt in der Geschichte Christmas on Bear Mountain hatte.
Ursprünglich nur als Sidekick für Donald-Geschichten gedacht, entwickelte sich der reichste Mann der Welt in den folgenden Jahren zur wahrscheinlich beliebtesten Figur des Entenuniversums. Dabei änderte sich auch seine Persönlichkeit vom reinen Kapitalisten nach und nach zu einem kauzigen, nach außen hart wirkenden Charakter mit weichem Herz.
In der Folge zeichnete Barks einerseits 10-Seiter, andererseits aber auch besonders ausgefeilte Abenteuergeschichten für deren komplexe Handlungen er immer wieder Inspiration in Magazinen wie National Geographic fand.
Nach und nach konnten auch die Fans der Disney Comics die qualitativ besonders hochwertigen Zeichnungen Barks von denen der weniger begabten Zeichner unterscheiden. Da in dieser Jahren die Namen der Disney-Zeichner nicht bekannt gegeben wurden, teils um den Eindruck zu vermitteln, Walt Disney zeichne alles selbst, wurde er in der wachsenden Fangemeinde immer als „The Good (Duck) Artist“ bezeichnet.
Für ungefähr 30 Jahre zeichnete Barks nun Entencomics.
In den frühen 50er Jahren lernte er auch seine dritte und letzte Ehefrau Margaret Wynnfred Williams, genannt Garé, kennen, der er zum ersten Mal in einer Kunstausstellung begegnete, zu der beide Werke beigesteuert hatten.
1966 ging Carl Barks in Rente und widmete sich in den Folgejahren dem Malen von Ölgemälden der Ducks, die auf seinen früheren Geschichten basierten. Gegenüber dem eher mäßig bezahlten Job eines Comiczeichners konnte er es mit diesen Gemälden nun zum ersten Mal in seinem Leben zu Wohlstand bringen. Heute gehen die Preise dieser Werke bei Auktionen und unter Sammlern bis in den 1 Millionen-Dollar-Bereich. Die beginnende Spekulation mit den Ölgemälden war 1976 auch der Anlass für die Walt Disney Company, Barks das Malen weiterer Bilder mit Disney-Charakteren zu untersagen.Carl Barks auf der San Diego Comic Con 1982. Copyright AlanLightFast für Tumulte sorgte Barks bei der San Diego Comic Con (an der er von 1977 bis 1982 immer teilnahm), als Fans teilweise mehrere Tage warteten, um ein Autogramm des Meisters zu bekommen.
1993 starb Garé und in der Folge widmete sich Barks wieder seiner künstlerischen Tätigkeit. Mit der Gründung der Carl Barks Studio 1993 startete er mit 92 Jahren noch einmal ein neues Projekt. In der Firma ersann er Porzellan und Bronze-Plastiken mit Duckmotiven.
Noch mit 93 Jahren machte er sich 1994 auf zu einer ausgedehnten Reise durch Europa mit Auftritten auf vielen Disney-Conventions. Im Zuge dieser Reise traf er sich auch mit Dr. Erika Fuchs, seiner deutschen Übersetzerin, deren faszinierenden Übersetzungen von Barks-Comics einen, vielen Menschen heute gar nicht bewussten, Einfluss auf die deutsche Sprache haben. Bis heute nutzt z.B. das Feuilleton der Frankfurter Allgemein Zeitung immer wieder Ausdrücke und Phrasen von Erika Fuchs als Überschriften und Bildunterschriften in der Print-Ausgabe, als Hommage an Barks und Fuchs.
1996 zog sich Carl Barks, inzwischen 95 Jahre alt aus dem Berufsleben zurück.
Eine vom österreichischen Künstler Gottfried Helnwein organisierte Ausstellung mit Werken von Carl Barks unter dem Titel “Und die Ente ist Mensch geworden - das zeichnerische Werk von Carl Barks“ wurde von 1994 bis 1998, als sie als Wanderausstellung durch deutsche Kunstmuseen, wie z.B. das Museum für angewandte Kunst in Köln oder das Landesmuseum Mainz zog, von mehr als einer halben Million Besuchern besucht.
Bis heute hat das Werk Carl Barks einen deutlichen Einfluss auf fast alle Comiczeichner der westlichen Welt. Allerdings ging es Barks in seinen Comics, auch wenn er dies bestritt, immer um mehr als nur um Unterhaltung. So finden sich immer wieder ausgefeilte gesellschaftskritische Elemente und er griff auch häufig aktuelle weltpolitische Themen, wie den 2. Weltkrieg oder den Vietnamkrieg auf.
Durch sein ganzes Werk zeigt sich immer wieder die kritische Begleitung der Entwicklung des Mediums Fernsehens, dem und dessen sich massiv vergrößernden Konsum, er ablehnend gegenüber stand – einmal äußerte er, er halte 99% der im Fernsehen ausgestrahlten Beiträge für Schund. Immer wieder ist es in seinen Comics Donald, der sich von der seichten Welt des Fernsehens einlullen lässt.
Carl Barks starb im Alter von 99 Jahren am 25. August 2000 an Leukämie.

(Das erste Bild zeigt das erste Auftreten von Dagobert Duck in der Geschichte Christmas on Bear Mountain on Carl Barks. Copyright Disney
Das untere Bild zeigt Carls Bark 1982 auf der San Diego Comic Con. Copyright Alan Light.)

Gründung des Krüger-Nationalparks (26. März 1898)

26. März 2008

So ein Schwachkopf! Etwas anderes fällt mir zu Stephanus Johannes Paulus Kruger nicht ein.
Setzte er sich doch dafür ein, dass in einem von ihm begründeten Reservat Wildtiere, darunter gefährliche Raubkatzen, geschützt werden sollten. Dabei geht von diesen Tieren große Gefahr aus, nicht nur für uns Menschen und unser Nutzvieh, sondern für die gesamte Wirtschaft des Landes, denn zum einen reißen diese wilden Raubtiere immer wieder unsere Rinder und anderes Nutzvieh ist vor ihnen ebenfalls nicht sicher, sodass die Landwirtschaft erheblich geschwächt wird. Zum anderen werden Bereiche für die Wirtschaft unzugänglich, die noch nicht abschließend auf ihren Gehalt an Bodenschätzen untersucht wurden.Stephanus Johannes Paulus Kruger Wer weiß denn schon, ob sich nicht mitten in diesem Reservat eine Goldader befindet, die Region hier ist in dieser Hinsicht schließlich gesegnet.
Es ist immer noch zu hoffen, dass er bei einem Goldfund in diesem so genannten „Sabie Game Reserve“ nicht auf stur schaltet, sondern diese wertvollen Bodenschätze nutzt und damit die heimische Wirtschaft befördert, was aus diesem Land noch alles werden kann, unschätzbarer Reichtum liegt hier noch verborgen und wartet nur darauf entdeckt und genutzt zu werden.
Aber dieser Mann, der sich als Soldat im Krieg und auch in der Politik so hervorgetan hat, scheint einen direkten Weg zu gehen, den er nicht zu verlassen gewillt scheint, auch wenn seine Beweggründe für Außenstehende nicht nachzuvollziehen sind: Tiere schützen statt Bodenschätze abbauen – so etwas kann nur ein verrückter Mensch überhaupt in Betracht ziehen.

Der Krüger-Nationalpark, auch Kruger National Park genannt, befindet sich im Nordosten Südafrikas in den Provinzen Mpumalanga und Limpopo, die früher Bestandteil von Transvaal waren. Transvaal war zur Zeit der Gründung des Schutzgebietes eine unabhängige Burenrepublik, die im Jahr 1902 zu einer britischen Kolonie und ab 1910 zu einem Teil der Südafrikanischen Union (von 1910-1961) bzw. Republik (von 1961-1994) wurde. Seit 1994 ist die an Bodenschätzen reiche Provinz Transvaal aufgelöst und in vier Regionen unterteilt: Nord-West, Limpopo, Mpumalanga und Gauteng.Elefanten im Krüger Nationalpark
Der Nationalpark umfass heute eine Fläche von rund 20.000 km² und erstreckt sich im Norden bis zur Grenze von Mosambik. Im Park sind heute mehr als 500 Vogelarten, etwa 150 Säugetierarten und 115 Repitilienarten beheimatet, hinzukommen zahlreiche Insekten- und Pflanzenarten.
Auf aspahaltierten Straßen und Schotter- oder Sandpisten kann der Krüger-Nationalpark mit dem Auto befahren werden. Ebenso ist es möglich die entlegeneren Bereiche des Parks zu Fuß zu besuchen. Über den ganzen Nationalpark verteilt befinden sich Rest Camps und Lodges, die für die Verpflegung der Gäste sorgen und Möglichkeiten zur Übernachtung bieten.
Das am 26. März 1898 von Paul Kruger Schutzgebiet trug zunächst den Namen „Sabie Game Reserve“ und diente allein dem Schutz der Wildnis und der darin lebenden Tiere. Damit war es das erste Schutzgebiet seiner Art auf dem afrikanischen Kontinent. 1926 wurde das Gebiet zum Nationalpark und erhielt seinen heutigen Namen, der im deutschsprachigen Raum Krüger-Nationalpark und im Englischen Kruger National Park lautet. Die Umzäunung des Gebietes wurde erst 1961 eingerichtet.
Der Gründer des Parks Paul Kruger stammte von deutschen Einwanderern ab und war selbst zu seinen Lebzeiten (10.10.1825-14.7.1904) in der Politik seines afrikanischen Heimatlandes tätig. Im Jahr 1882 wurde er zum Präsidenten des Burenstaates Transvaal gewählt. Neben seiner bedeutenden politischen und auch militärischen Funktion, war Kruger sehr an der einheimischen Tierwelt interessiert, die er durch das 1898 eingerichtete „Sabie Game Reserve“ zu schützen gedachte.
Heute ist man darum bemüht, das größte Schutzgebiet für Tier- und Pflanzenwelt in Afrika weiter auszudehnen. Seit dem Jahr 2000 werden Gebiete in den benachbarten Staaten Mosambik und Simbabwe in den Nationalpark mit einbezogen, sodass der Park heute nicht mehr nur von Südafrika aus betreten werden kann, sondern auch durch Eingänge in den beiden Nachbarländern des Kapstaates.
Der Krüger-Nationalpark ist inzwischen nicht mehr nur Schutzgebiet für Pflanzen und Tiere wie Löwen, Elefanten, Flusspferde, Nashörner, Krokodile oder Leoparden, sondern auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor.

Nachrichtensendung: Frauenwahlrecht in Appenzell-Innerhoden (25. März 1990)

25. März 2008

Ein Ereignis, das einer Sensation gleichkommt, haben wir heute aus dem Schweizer Kanton Appenzell-Innerhoden zu vermelden. Mit dem heutigen Tage hat das Bundesgericht angeordnet, auch in diesem Kanton der weiblichen Bevölkerung das Stimmrecht zuzugestehen und somit den bisherigen, rückständigen Status aufzuheben.
Die Reaktionen auf diesen Beschluss des Bundesgerichts fallen in der Bevölkerung des Kantons sehr unterschiedlich aus:

Beat Zinsli: Jetzt ist es soweit, das schwache Geschlecht mischt sich in die Politik ein, das kann nur den Untergang bedeuten.

Renata Gruber: Ein Jubeltag, ein Triumph, ein Grund zum Feiern!

Elisabeth Jenni: Die Gerechtigkeit hat heute gesiegt und wir alle wurden endlich zu gleichwertigen Bürgern erhoben!

Urs Bircher: Ja, so soll es denn sein. Was das nun verändert weiß ich nicht, da wird wohl nicht viel passieren, also keine gewaltigen Unterschiede meine ich zu früher. Ich glaube nicht, dass sich das Stimmverhalten von Frauen und Männern unterscheidet, am Ende wollen wir doch alles das Gleiche erreichen, oder nicht?!

Am 25. März 1990 bestätigte das Bundesgericht der Schweiz die Verfassungswidrigkeit der Kantonsverfassung von Appenzell-Innerhoden, sodass auch hier das auf eidgenössischer Ebene beschlossene Stimmrecht für Frauen eingeführt werden musste, was dann am 27. November 1990 auch tatsächlich geschah. Appenzell-Innerhoden war damit der letzte Kanton der Schweiz, der das Frauenstimmrecht einführte.
Insgesamt ist die Schweiz eines der letzten Länder in Europa, die das Stimmrecht für Frauen eingeführt haben und damit den Frauen die vollen Bürgerrechte zuerkannte. Erst am 16. März 1971 wurde das Frauenstimmrecht in der Schweiz formell wirksam, bis es allerdings in allen Kantonen durchgesetzt wurde, sollte, wie das Beispiel Appenzell-Innerhoden zeigt, noch rund 20 Jahre dauern.
Die Hauptursache für diese Verzögerung ist im politischen System der Schweiz zu finden, denn bei Änderungen der Verfassung ist die stimmberechtigte Bevölkerung zur Abstimmung aufgerufen. Um also das Stimmrecht für Frauen einzuführen, bedurfte es einer Mehrheit der stimmberechtigten männlichen Bevölkerung der Schweiz.