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Tagebucheintrag von Alfred Södergren, Kalenderwechsel in Schweden (1. März 1700, 1712 und 1753)

Samstag, den 1. März 2008

18. Februar 1753
Nun bin ich beinahe 70 Jahre alt und kann mit Fug und Recht behaupten, verworrene Zeiten miterlebt zu haben. Das beziehe ich gar nicht so sehr auf die politische Situation oder ähnliche Dinge, sondern vielmehr auf unsere Zeitrechnung.
Beginnen muss ich im Jahr 1700, damals war ich noch nicht ganz 17 Jahre als der Schwedische Kalender in unserem Land eingeführt wurde. Dies hatte zur Folge, dass es in den nächsten 11 Jahren immer einen Tag zu wenig gab, sodass der Februar immer kürzer wurde und der 1. März ein Stückchen nach vorne rückte.
1712 haben wir dann den wieder den Julianischen Kalender eingeführt, sodass der Februar dieses Jahr 30 Tage hatte.
Noch verwirrender ist es in diesem Jahr, denn eigentlich ist heute erst der 18. Februar, aber durch den Gregorianischen Kalender, der seit heute in meiner Heimat Gültigkeit hat, ist heute der 1. März.

Kalenderwechsel in Schweden

In kaum einem anderen Land gab es um den Wechsel vom Julianischen zum Greorgianischen Kalender solchen Trubel wie in Schweden.
Im Jahr 1700 wurde beschlossen, nicht wie in vielen anderen Ländern bereits geschehen, den Kalenderwechsel von einem auf den anderen Tag zu vollziehen und die bisher entstandene Differenz von elf Tagen auf einmal zu überspringen, sondern die Sonderform des Schwedischen Kalenders einzuführen, nach dem elf Jahre lang jedes Jahr ein Tag übersprungen werden sollte.
Dem Vorhaben entsprechend wurde im Jahr 1700 der Schalttag ausgelassen, aber in den folgenden Jahren kein Tag übersprungen, sodass der Schwedische Kalender im Prinzip ohne Wirkung blieb.
Schließlich wurde beschlossen im Jahr 1712 wieder um alten Kalender zurückzukehren.
Erst 1753 ging Schweden schließlich zum Greorgianischen Kalender über, sodass in diesem Jahr auf den 18. Februar der 1. März folgte.

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