So ein Schwachkopf! Etwas anderes fällt mir zu Stephanus Johannes Paulus Kruger nicht ein.
Setzte er sich doch dafür ein, dass in einem von ihm begründeten Reservat Wildtiere, darunter gefährliche Raubkatzen, geschützt werden sollten. Dabei geht von diesen Tieren große Gefahr aus, nicht nur für uns Menschen und unser Nutzvieh, sondern für die gesamte Wirtschaft des Landes, denn zum einen reißen diese wilden Raubtiere immer wieder unsere Rinder und anderes Nutzvieh ist vor ihnen ebenfalls nicht sicher, sodass die Landwirtschaft erheblich geschwächt wird. Zum anderen werden Bereiche für die Wirtschaft unzugänglich, die noch nicht abschließend auf ihren Gehalt an Bodenschätzen untersucht wurden. Wer weiß denn schon, ob sich nicht mitten in diesem Reservat eine Goldader befindet, die Region hier ist in dieser Hinsicht schließlich gesegnet.
Es ist immer noch zu hoffen, dass er bei einem Goldfund in diesem so genannten „Sabie Game Reserve“ nicht auf stur schaltet, sondern diese wertvollen Bodenschätze nutzt und damit die heimische Wirtschaft befördert, was aus diesem Land noch alles werden kann, unschätzbarer Reichtum liegt hier noch verborgen und wartet nur darauf entdeckt und genutzt zu werden.
Aber dieser Mann, der sich als Soldat im Krieg und auch in der Politik so hervorgetan hat, scheint einen direkten Weg zu gehen, den er nicht zu verlassen gewillt scheint, auch wenn seine Beweggründe für Außenstehende nicht nachzuvollziehen sind: Tiere schützen statt Bodenschätze abbauen – so etwas kann nur ein verrückter Mensch überhaupt in Betracht ziehen.
Der Krüger-Nationalpark, auch Kruger National Park genannt, befindet sich im Nordosten Südafrikas in den Provinzen Mpumalanga und Limpopo, die früher Bestandteil von Transvaal waren. Transvaal war zur Zeit der Gründung des Schutzgebietes eine unabhängige Burenrepublik, die im Jahr 1902 zu einer britischen Kolonie und ab 1910 zu einem Teil der Südafrikanischen Union (von 1910-1961) bzw. Republik (von 1961-1994) wurde. Seit 1994 ist die an Bodenschätzen reiche Provinz Transvaal aufgelöst und in vier Regionen unterteilt: Nord-West, Limpopo, Mpumalanga und Gauteng.
Der Nationalpark umfass heute eine Fläche von rund 20.000 km² und erstreckt sich im Norden bis zur Grenze von Mosambik. Im Park sind heute mehr als 500 Vogelarten, etwa 150 Säugetierarten und 115 Repitilienarten beheimatet, hinzukommen zahlreiche Insekten- und Pflanzenarten.
Auf aspahaltierten Straßen und Schotter- oder Sandpisten kann der Krüger-Nationalpark mit dem Auto befahren werden. Ebenso ist es möglich die entlegeneren Bereiche des Parks zu Fuß zu besuchen. Über den ganzen Nationalpark verteilt befinden sich Rest Camps und Lodges, die für die Verpflegung der Gäste sorgen und Möglichkeiten zur Übernachtung bieten.
Das am 26. März 1898 von Paul Kruger Schutzgebiet trug zunächst den Namen „Sabie Game Reserve“ und diente allein dem Schutz der Wildnis und der darin lebenden Tiere. Damit war es das erste Schutzgebiet seiner Art auf dem afrikanischen Kontinent. 1926 wurde das Gebiet zum Nationalpark und erhielt seinen heutigen Namen, der im deutschsprachigen Raum Krüger-Nationalpark und im Englischen Kruger National Park lautet. Die Umzäunung des Gebietes wurde erst 1961 eingerichtet.
Der Gründer des Parks Paul Kruger stammte von deutschen Einwanderern ab und war selbst zu seinen Lebzeiten (10.10.1825-14.7.1904) in der Politik seines afrikanischen Heimatlandes tätig. Im Jahr 1882 wurde er zum Präsidenten des Burenstaates Transvaal gewählt. Neben seiner bedeutenden politischen und auch militärischen Funktion, war Kruger sehr an der einheimischen Tierwelt interessiert, die er durch das 1898 eingerichtete „Sabie Game Reserve“ zu schützen gedachte.
Heute ist man darum bemüht, das größte Schutzgebiet für Tier- und Pflanzenwelt in Afrika weiter auszudehnen. Seit dem Jahr 2000 werden Gebiete in den benachbarten Staaten Mosambik und Simbabwe in den Nationalpark mit einbezogen, sodass der Park heute nicht mehr nur von Südafrika aus betreten werden kann, sondern auch durch Eingänge in den beiden Nachbarländern des Kapstaates.
Der Krüger-Nationalpark ist inzwischen nicht mehr nur Schutzgebiet für Pflanzen und Tiere wie Löwen, Elefanten, Flusspferde, Nashörner, Krokodile oder Leoparden, sondern auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor.